Juchtenleder ist eine spezielle Art von Leder, das aus der Haut von Kälbern oder Rindern hergestellt wird. Juchtenleder ist sehr fest, dicht und geschmeidig und hat einen charakteristischen Geruch nach Birkenteeröl, mit dem es eingefettet wird.
Juchtenleder wurde ursprünglich in Russland produziert und war ein beliebtes Material für Schuhe, Taschen, Bucheinbände und andere Produkte. Einst wurde Juchtenleder auch für die Herstellung von Streichriemen und Abziehledern verwendet.
Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass in der heutigen Zeit die Bezeichnung ‘Juchtenleder’ auch Anwendung auf andere Varianten von pflanzlich gegerbtem Leder findet. Ein gutes Beispiel hierfür sind Gerbungen, bei denen Pflanzen wie Kastanie oder Mimosa verwendet werden.
Namensherkunft
Der Name Juchtenleder kommt von dem russischen Wort juft, das ein Paar bedeutet, weil die Häute paarweise gegerbt wurden.
Herstellung
Es gibt verschiedene Methoden, um Juchtenleder herzustellen, die sich in der Art der Gerbung und der Färbung unterscheiden. Die traditionelle Methode ist die vegetabile Gerbung, bei der die Häute mit Weiden- oder Pappelrinde gegerbt und dann mit Birkenteeröl oder Seehundstran eingerieben werden. Die Häute werden dann getrocknet, gewalkt, gefalzt, gekrispelt und nochmals eingefettet. Die Musterung des Juchtenleders entsteht durch die unterschiedliche Zusammensetzung der einzelnen Lagen. Das weiße Juchtenleder wird für militärische Zwecke verwendet, das rote oder schwarze für dekorative Zwecke.
Fazit
Juchtenleder ist ein faszinierender Werkstoff, der sowohl eine hohe technische Leistungsfähigkeit als auch eine hohe ästhetische Wirkung besitzt. Juchtenleder ist sehr wasserfest, langlebig und angenehm zu tragen. Juchtenleder muss jedoch regelmäßig gepflegt werden, um seine Qualität zu erhalten. Dazu gehört das Einreiben mit Tran oder anderen Fetten, das Reinigen mit einem feuchten Tuch und das Vermeiden von direkter Sonneneinstrahlung oder Hitze. Juchtenleder ist ein Leder, das Tradition und Innovation verbindet.
